Endocannabinoid-Mangel: Ursachen, Folgen und Behandlung
Die wenigsten Menschen haben in ihrem Leben von einem Endocannabinoid-Mangel gehört. Doch ähnlich wie ein Mangel an Vitaminen, Mineralien oder anderen Nährstoffen kann ein Mangel an Endocannabinoiden schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.
In diesem Beitrag klären wir deshalb, was ein Endocannabinoid-Mangel ist, welche Ursachen und Folgen er haben kann und wie man einen potenziellen Mangel behebt.
Was ist ein Endocannabinoid-Mangel?
Als Endocannabinoid-Mangel wird der Zustand bezeichnet, bei dem im Körper zu wenig Endocannabinoide vorhanden sind.
Endocannabinoide sind Neurotransmitter, die vom Körper selbst hergestellt werden. Sie interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS). Dadurch beeinflussen und regulieren sie viele der wichtigsten Körperfunktionen.
Der Endocannabinoid-Mangel wird auch als klinischer Endocannabinoid-Mangel oder CED („Clinical Endocannabinoid Deficiency“) bezeichnet.
Was sind die Symptome und Folgen eines Endocannabinoid-Mangels?
Die Theorie des Vorhandseins eines Endocannabinoid Mangels wurde erstmal 2004 vom Cannabis-Forscher Dr. Ethan Russo aufgestellt.(1)
Sie entspringt der Beobachtung, dass ein Mangel an Neurotransmittern die Ursache für verschiedene neurologische Erkrankungen sein kann. Bei Alzheimer spielt zum Beispiel ein Mangel des Neurotransmitters Acetylcholin(2) eine Rolle und bei Parkinson ein Mangel an Dopamin.(3)
Ein Mangel an Endocannabinoide könnte demnach auch eine Ursache für neurologische Erkrankungen sein. Und weil das Endocannabinoid-System als universeller Regler viele der wichtigsten Körperfunktionen beeinflusst, kann ein Endocannabinoid-Mangel weitreichende Konsequenzen haben.
Zu den Symptomen eines Endocannabinoid-Mangels können unter anderem eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit, Verdauungsprobleme, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen.
Dr. Ethan Russo vermutet sogar, dass ein zu niedriger Endocannabinoid-Spiegel ursächlich für Erkrankungen sein können, für die bisher keine genauen Ursachen gefunden werden konnten.
Demnach könnten Krankheiten wie Migräne, Fibromyalgie und das Reizdarmsyndrom auf ein Mangel an Endocannabinoiden zurückzuführen sein.(4) Alle drei Erkrankungen haben die Gemeinsamkeiten, dass Patienten eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit aufweisen und eine klinische Diagnose ausschließlich auf subjektiven Kriterien basiert. Außerdem erkranken Patienten häufig an mehrere der genannten Krankheiten gleichzeitig und bei allen dreien besteht ein hohes Risiko, dass gleichzeitig auch eine Angststörung oder Depression ausgebildet wird.
Zu den weiteren Erkrankungen, die von Russo mit einem Endocannabinoid-Mangel in Verbindung gebracht werden, gehören: Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Glaukom, Mukoviszidose, Arten von Neuropathie, Phantomschmerzen, Entwicklungsstörungen bei Neugeborenen, Kinderkoliken, Menstruationsschmerzen, wiederholte Fehlgeburten, Hyperemesis gravidarum (unstillbares Schwangerschaftserbrechen), bipolare Erkrankungen Übelkeit und Erbrechen.
Was sind Ursachen eines Endocannabinoid-Mangels?
Als Ursachen eines Endocannabinoid-Mangels werden sowohl genetische Faktoren als auch Faktoren des Ernährungs- und Lebensstils vermutet.
Genetische Faktoren
Eine genetisch bedingte Ursache ist einerseits, dass der Körper schlichtweg zu wenig oder zu langsam Endocannabinoide herstellt.
Andererseits kann auch ein Mangel an Endocannabinoid-Rezeptoren eine Ursache sein. Dadurch können Endocannabinoide nicht in ausreichende Anzahl an Rezeptoren andocken und das Endocannabinoid-System stimulieren.
Schließlich kann auch eine Überaktivität oder ein Überschuss von Enzymen, die Endocannabinoide abbauen, eine mögliche Ursache sein.
Faktoren des Ernährungs- und Lebensstils
Unabhängig von den unveränderbaren genetischen Faktoren werden scheint auch die Ernährung und der geführte Lebensstil ein Einfluss auf den Endocannabinoid-Spiegel zu haben.
Sowohl Schlafmangel(5), schlechte Ernährung(6), Stress(7), Bewegungsmangel als auch übermäßiger Alkoholkonsum(8) scheinen einen negativen Einfluss auf das Endocannabinoid-System zu haben und können so einen Mangel an Endocannabinoiden begünstigen.
Wie kann ein Endocannabinoid-Mangel behoben werden?
Ein Endocannabinoid-Mangel kann auf biologischer Ebene auf drei Wegen gelöst werden.
1. Die körpereigene Produktion von Endocannabinoiden erhöhen
2. Den Abbau von Endocannabinoiden verlangsamen
3. Erhöhen oder Verringern der Rezeptoren Dichte und Funktion
Diese drei Faktoren können über die Ernährung und den Lebensstil beeinflusst werden. Einen positiven Einfluss haben eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, sportliche Aktivität, Akupunktur, Massagen und Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-Fettsäuren und Probiotika.(9)
Eine zusätzliche und direkte Möglichkeit den Endocannabinoid-Mangel auszugleichen besteht darin, pflanzliche Cannabinoide wie z.B. CBD zu supplementieren. Dafür stehen am Markt verschiedene CBD Produkte zur Verfügung. Das beliebteste CBD Produkt ist das CBD Öl.
Fazit – Bloße Theorie oder wahrer Kern?
Das Endocannabinoid-System und dessen Endocannabinoide haben unumstritten einen enormen Einfluss auf den menschlichen Körper und dessen Gesundheit. Dennoch steht die Forschung in dem Bereich erst am Anfang und bisher sind viele Zusammenhänge noch unklar.
Ob der Körper tatsächlich an einem Endocannabinoid-Mangel leiden kann, konnte bisher noch nicht endgültig belegt werden. Bisherige Erkenntnisse und die Tatsache, dass auch andere Krankheiten nachweislich einen Mangel an Neurotransmittern zur Ursache haben, lässt die Theorie des Endocannabinoid-Mangels zumindest sehr plausibel klingen.
Ein gesundes Endocannabinoid-System scheint in jedem Fall ein wichtiger Bestandteil für ein gesundes Leben zu sein. Ausreichend Bewegung, Entspannung und eine gute Ernährung sollten die Grundlage dafür bilden.
Darüber hinaus können CBD Produkte das Endocannabinoid-System effektiv und direkt unterstützen.
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Quellen