Geschichte von CBD: Die Hanfpflanze im Wandel der Zeit
Der Hype um stark gefragtes CBD Öl und anhaltende Diskussionen sowie erste Pilotprojekte zur Legalisierung von Cannabis zeigen, dass die Hanfpflanze in modernen Gesellschaften wieder eine große Rolle spielt. Sie ist seit vielen Jahrhunderten kulturell verankert, wie es dieser kompakte Blick auf die Geschichte von CBD (Cannabidiol) zeigen wird. Neben THC ist Cannabidiol eines der Hauptmoleküle der Hanfpflanze. Dabei handelt es sich wohlgemerkt nicht um den potenziell berauschenden Effekt der Hanfpflanze, der auf THC zurückzuführen ist. CBD wird vor allem eine schmerzstillende und beruhigende Wirkung zugeschrieben.
Es gibt Belege von Historikern, dass Hanf bereits seit tausenden Jahren verwendet wird: Nicht nur aufgrund seiner gesundheitsaktiven Kraft, sondern auch rein materiell für die Herstellung von Seilen und Kleidung. Grund genug also, sich mit der bewegten Geschichte der Hanfpflanze hier in kompakter Kürze auseinander zu setzen.
So früh fängt die CBD Geschichte an
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Hanfpflanze bereits vor 10.000 Jahren genutzt worden sein könnte. Dies ist aber letztlich nicht mit der wissenschaftlich notwendigen Sicherheit zu sagen. Fest steht aber, dass Cannabis schon in einem der ältesten chinesischen Arzneibüchern Erwähnung findet, und zwar im Pen-T’sao Ching (etwa 2.700 v. Chr. zu datieren). In diesem historischen Werk wird auf den gesundheitlichen Nutzen der Hanfpflanze in Bezug auf Gicht, Malaria, Verstopfung und rheumatische Schmerzen. Das therapeutische Potenzial ist also seit Jahrtausenden bekannt. Wie modern diese Darstellungen sind, zeigen die aktuellen Einsatzbereiche von CBD Öl (mehr dazu am Ende).
Nach einer Überlieferung soll Königin Victoria CBD zu sich genommen haben, um Menstruationsbeschwerden zu lindern. Auch das deckt sich mit Erfahrungen, die Anwenderinnen heute nach der Einnahme von CBD Öl in hochwertiger Qualität machen. Besonders in den alten Kulturen wurde die Hanfpflanze insbesondere auch für die Herstellung von Seilen und Stoffen genutzt. Sie war in dieser Hinsicht aufgrund ihrer facettenreichen Einsatzmöglichkeiten sehr gefragt. Die potenziell berauschende Wirkung eines (!) Inhaltsstoffes war erst viel später ein Thema.
Erste CBD Forschungsansätze im 19. Jahrhundert
Der irische Forscher William O’Shaughnessy kann als CBD Pionier gelten. Er veröffentlichte 1839 eine Studie, in der die therapeutischen Wirkungen der Hanfpflanze in den Fokus rückten. Ab diesem Zeitpunkt waren immer mehr Forscher bereit, über den medizinischen Nutzen der Inhaltsstoffe aus der Hanfpflanze nachzudenken. Dieser erste Forschungsansatz sollte die Tür für die Erforschung aller wichtigen Cannabinoide öffnen.
CBD Durchbruch im Jahr 1940
Anfang des 20. Jahrhunderts rückte die berauschende Wirkung in den Fokus, die bis zum heutigen Tage zu einer gewissen gesellschaftlichen Stigmatisierung beigetragen hat. Die Forschung rückte zunächst von der Hanfpflanze ab, in zahlreichen Ländern gab es Marihuana Verbote.
Es sollte gut 100 Jahre nach der ersten wissenschaftlichen Studie dauern, bis der Durchbruch gelang. 1940 konnte der britische Chemiker Robert S. Cahn mit Cannabinol eine wichtige Verbindung identifizieren. Mittlerweile waren Wissen und Technologie so weit fortgeschritten, dass eine exakte Analyse von Strukturformel und somit der Zusammensetzung möglich waren. Zwei Jahre später konnte ein amerikanischer Chemiker (Roger Adams) zum ersten Mal CBD isolieren, wenig später sollte mit THC der berauschende Inhaltsstoff der Hanfpflanze folgen.
In den folgenden Jahren wurde auch durch systematische Beobachtung immer klarer, welche Wirkung welcher Inhaltsstoffe der Hanfpflanze hat. Eine wichtige Feststellung war, dass jeder Mensch anders reagiert. So kann bei THC nicht nur undifferenziert von ‚high machen‘ die Rede sein. Während einige nach der Einnahme nur noch kicherten, begannen andere wie ein Wasserfall zu reden, wieder andere befanden sich in einer Art Trance.
Raphael Mechoulam: Vater der modernen Cannabisforschung
Wer sich mit der Geschichte von CBD bzw. der Hanfpflanze beschäftigt, wird unwillkürlich auf diesen Namen stoßen: Raphael Mechoulam. Er hat sich in mehr als 50 Jahren wissenschaftlichen den Geheimnissen und insbesondere Wirkungen der Hanfpflanze gewidmet. Anfang der 60er Jahre konnte er die Wirkung der Hauptbestandteile Tetrahydrocannabidiol (THC) und Cannabidiol (CBD) exakter beschreiben und vor allem differenzieren: Mit 21 Kohlenstoff, 30 Wasserstoff 30 und 2 Sauerstoff Atomen konnte er die Zusammensetzung des Moleküls von THC und CBD darstellbar machen. Die exakte chemische Zusammensetzung war entschlüsselt! Auf dieser Grundlage sollte in den kommenden Jahrzehnten die Forschung über den medizinischen Nutzen von CBD in den Fokus rücken. Schnell wurde mit Blick auf Epilepsie klar, dass CBD mit den Rezeptoren des menschlichen Endocannabinoid-Systems interagieren kann.
80er Jahre: Forschung zur Wirkung von CBD bei Epilepsie
In den 80er Jahren lag der Fokus auf die positive Wirkung von CBD bei Epilepsie. Untersuchungen offenbarten, dass mehr als die Hälfte aller Erkrankten nach etwa 4 Wochen Therapie mit CBD keine oder deutlich seltener Anfälle hatten. Das war als deutlicher Hinzugewinn an Lebensqualität zu werten.
Auch wenn die Forschung ermutigende Erkenntnisse sammeln konnte, so ist das gesamte Potenzial von CBD bis heute noch nicht vollständig entschlüsselt. Neuere Forschungsansätze zeigen, dass viele Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen von der Einnahme von CBD Öl profitieren können.
CBD in der Gegenwart: Eine gefragte Behandlungsalternative
Trotz vieler bedeutsamer Erkenntnisse sollte es in Deutschland viele Jahre dauern, bis der medizinische Einsatz von Cannabis möglich war. Erst seit 2017 ist es möglich, dass Ärzte medizinisches Cannabis für die Behandlung von Schmerzen verschreiben können. Aktuelle Untersuchungen zeigen aber, dass diese alternative Behandlungsoption noch keinesfalls in der Breite praktiziert wird. Patienten, die diesen Weg gehen wollen, haben immer noch Probleme damit, einen verschreibenden Arzt zu finden.
In der Schmerztherapie und auch in der Palliativmedizin jedenfalls haben die Wirkstoffe der Hanfpflanze mittlerweile ihren Platz gefunden, auch wenn das therapeutische Potenzial längst noch nicht ausgeschöpft ist. Das liegt auch an der gesellschaftlichen Stigmatisierung, die eingangs bereits angesprochen wurde. Diese ist aber mit einer differenzierten Betrachtung nicht aufrecht zu halten, denn bei CBD geht es nicht um berauschendes Genussmittel! Ganz im Gegenteil: Der gesundheitsaktive Beitrag dieses natürlichen Wirkstoffes steht klar im Vordergrund. Insbesondere die sehr gute Verträglichkeit ohne gravierende Nebenwirkungen lassen Cannabidiol für eine große Zielgruppe als attraktive Behandlungsalternative erscheinen.
Die Geschichte ‚endet‘ vorerst mit dem Siegeszug von CBD Öl
Heute schreiben viele Menschen mit Gesundheitsproblemen im Lebensalltag ihre eigene CBD (Erfolgs)geschichte! In den letzten Jahren ist der Markt für in Deutschland frei verkäufliche (!) CBD Öle stark gewachsen, was sich alleine an der Vielfalt an Herstellern und Produktlinien ablesen lässt. Solange der THC Gehalt bei maximal 0,2 % liegt, dürfen hochwertige Öle mit Cannabidiol in der Apotheke oder im Onlinehandel vertrieben werden. Auch in diesem Bereich wird aktuell viel geforscht, um das breite Wirkspektrum wissenschaftlich fundieren zu können. Die vielen positiven Erfahrungsberichte zeigen aber, dass CBD im Lebensalltag vieler Menschen mit einer gesundheitsaktiven Wirkung angekommen ist.
Oft betont wird in Erfahrungsberichten die Fähigkeit von CBD, Schmerzen zu lindern und innere Unruhe herunterzufahren. Auch eine stimmungsaufhellende Wirkung bei Depressionen rückt verstärkt in den Fokus der Forschung. Belegt ist auch ein positiver Einfluss auf Tiere (z. B. ängstliche Hunde). So verwundert es nicht, dass mittlerweile bereits spezielle CBD Öle für Hunde und Katzen verfügbar sind. Wie bereits oben angedeutet, ist die CBD Dosierung für die individuelle (!) Wirkung entscheidend: Jeder Mensch reagiert anders auf CBD, sodass Wirkeffekte nur bei einem Selbsttest mit persönlich passender Dosierung herausgefunden werden können.
Es ist zu erwarten, dass durch die rege Forschungstätigkeit der medizinische Nutzen der Inhaltsstoffe der Hanfpflanze in den kommenden Jahren stärker in den Fokus rücken wird. Durch wegweisende Erkenntnisse könnte die Geschichte von CBD in den kommenden Jahren eine neue Wendung erfahren.