Cannabisöl-Ratgeber: Das musst Du über Kauf, Wirkung & Erfahrungen wissen!
Um das Thema Cannabis herrscht manchmal ziemliche Verwirrung: Cannabisöl, CBD Öl, Hanföl, legal oder illegal, garantiert rauschfrei oder doch mit Suchtpotenzial? Medizin oder Nahrungsergänzungsmittel?
Fragen über Fragen, die oft auch im Internet nicht zufriedenstellend beantwortet werden.
Du willst Antworten? Hier wirst du sie finden. Du kennst dich schon aus? Dann lies den Artikel und teste dein Wissen!
Was genau ist denn nun Cannabisöl?
Cannabis Öl wird in jedem Fall aus der Hanfpflanze gewonnen, deren botanischer Name Cannabis ist. Der ursprüngliche und richtige Name ist übrigens Cannabis Sativa L.. Allerdings gibt es unterschiedliche Hanfsorten mit unterschiedlich stark ausgeprägten Wirkstoffen.
Das Öl kann man aus verschiedenen Teilen der Pflanze gewinnen. Somit ist der Grundstein zur allgemeinen Verwirrung gelegt.
Theoretisch könnte manjedes Öl, das aus Hanf gewonnen wird, irgendwie mit dem “Überbegriff Cannabisöl” bezeichnen, was auch oft geschieht, aber nicht wirklich Klarheit schafft. Am besten prüfst du zunächst, aus welchen Pflanzenteilen das Öl gewonnen wird.
Stammt das Öl von den Samen, spricht man von Hanfsamenöl oder Hanföl. Dieses ist reich an ungesättigten Fettsäuren und daher ein hochwertiges Speiseöl. Stammt das Öl von Blättern und Blüten, spricht man umgangssprachlich von Cannabisöl.
Dabei gibt es jetzt aber noch große Unterschiede bei den Inhaltsstoffen. Die bekanntesten Inhaltsstoffe sind Cannabidiol (CBD) und THC. THC (Tetrahydrocannabinol) wirkt psychoaktiv und gilt als Suchtmittel.
CBD (Cannabidiol) wirkt nicht psychoaktiv und ist in vielen Ländern legal. CBD haltige Öle mit einem THC Gehalt von unter 0,2% werden zur besseren Abgrenzung meinst “CBD Öle” genannt.
Der Begriff “Cannabisöl” hat sich hingegen für stark THC haltige Öle etabliert. Synonyme dafür sind THC Öl oder Haschöl.
Der Cannabis Öl Test
Im Folgenden sehen wir uns nun den Unterschied zwischen Cannabis Öl, Rick Simpson Öl und CBD Öl genauer an:
Wie bereits erwähnt enthält Cannabis Öl neben CBD auch THC in größeren Mengen. Cannabis Öl wird in der Medizin verwendet um schwerkranken Menschen Linderung zu verschaffen. Cannabis Öl muss von einem Arzt verschrieben werden, sonst ist es illegal.
Rick Simpson Öl (RSO) ist ein spezielles Cannabisöl mit einem extrem hohen THC Gehalt. Es wurde vom Kanadier Rick Simpson “erfunden”. Er gibt an, sich selbst damit erfolgreich bei chronischen Schmerzen und Hautkrebs therapiert zu haben.
RSO ist nicht legal erhältlich (auch nicht in Holland!).
CBD Öl enthält THC nur in vernachlässigbaren Mengen. Es ist frei verkäuflich und hat zum Teil ähnliche positive Wirkungen wie THC, allerdings ohne die psychoaktive Komponente. Daher gilt es oft als legale Alternative zu Cannabisöl.
Cannabisöl | Rick Simpson Öl (RSO) | CBD Öl | |
---|---|---|---|
THC Gehalt | unterschiedlich | 50-60% | max. 0,2% |
Anwendung | Begleittherapie bei schweren Erkrankungen wie Krebs | gegen Krebs, Schmerzen | gegen Schmerzen, Stress, Angst |
Nebenwirkung | alle Nebenwirkungen von CBD + psychoaktiv | alle Nebenwirkungen von CBD + psychoaktiv | trockener Mund, Schwindel – siehe CBD Ratgeber |
Inhaltsstoffe | CBD + THC | CBD + THC | CBD |
Vorteile | wirkt schmerzlindernd, appetitanregend | soll als Wundermittel Krebs heilen | positive Wirkung von CBD ähnlich wie THC |
Nachteile | psychoaktiv | psychoaktiv; keine wissenschaftlichen Studien Belege | Nebenwirkungen möglich |
Einnahme | verschiedene Einnahmemöglichkeiten | verschiedene Einnahmemöglichkeiten | verschiedene Einnahmemöglichkeiten |
legal? | rezeptpflichtig | nein | ja |
Welche CBD Öle sind als Alternative zu empfehlen?
Du suchst eine frei verkäufliche, legale Alternative zum THC haltigen Cannabisöl? Dann liegst du mit CBD Öl richtig. Hier findest du unsere Favoriten: zu unserer Kaufberatung
Cannabisöl Wirkung und Nebenwirkungen – das kann Dich erwarten!
CBD hat eine entzündungshemmende, schmerzstillende, beruhigende und entkrampfende Wirkung. Cannabisöl mit THC hingegen wirkt psychoaktiv, berauschend und sorgt für Glücksgefühle, einem erhöhten Pulsschlag sowie Euphorie.
THC kann in der Medizin als Begleittherapie bei sehr schweren Erkrankungen zur Schmerzlinderung oder Beruhigung verschrieben werden, kann aber auch als illegales Suchtmittel gebraucht werden.
Je nach “Ziel” der Anwendung verschwimmen also erwünschte Wirkung und Nebenwirkungen. Je nach THC Gehalt sind folgende Auswirkungen von Cannabis Öl bekannt:
- Schmerzlinderung
- veränderte Raum-/Zeit Wahrnehmung bis hin zu Halluzinationen
- euphorisierend – du wirst “high”
- beschleunigter Puls
- Konzentrations- und Koordinationsprobleme
- Angstzustände, Panikattacken
Wichtig: Ohne ärztliche Verschreibung und Bewilligung durch die Krankenkasse ist THC illegal. Im Falle einer Schwangerschaft oder während der Stillzeit darfst du Cannabisprodukte generell keinesfalls verwenden!
CBD wirkt teilweise ähnlich wie THC, allerdings nicht psychoaktiv. In vielen Fällen bieten CBD Öle eine legale Alternative zu Cannabisöl. Wirkungen und Nebenwirkungen von CBD findest du in unseren Ratgebern.
Welche Vorteile hat Cannabisöl gegenüber Medikamenten?
Medikamente, die bei der Behandlung sehr schwerer Erkrankungen eingesetzt werden, haben oft sehr schwere Nebenwirkungen.
Schmerzmittel wie Morphin oder Fentanyl führen mitunter zu Verdauungsproblemen oder starkem Schwitzen, Oxyodon – ebenfalls gegen Schmerzen – hat weniger Nebenwirkungen, macht aber leichter abhängig.
Ebenso führt Methadon als Ersatzdroge für Suchtkranke oft zu Abhängigkeit und Problemen mit Verdauung und Blutdruck. THC scheint vergleichsweise weniger Nebenwirkungen zu haben.
Bei welchen Erkrankungen Cannabis Öl wie zum Einsatz kommen kann, erfährst du gleich…
Wofür kommt Cannabisöl zur Anwendung?
Über 100 Cannabinoide wurden in der Hanfpflanze schon entdeckt. Die Wirkung von THC und CBD wurde zwar in vielen Studien bereits untersucht, insgesamt steckt die Forschung aber noch in den Kinderschuhen.
THC haltiges Cannabisöl wird mittlerweile von Ärzten immer wieder als Begleittherapie für schwere Krankheiten verschrieben. Dabei geht es in erster Linie nicht um eine Heilung sondern um eine Linderung. Cannabisöl kann bei folgenden Krankheiten hilfreich sein:
Anwendung bei Krebs
Viele Studien befassen sich mit den Auswirkungen von THC und CBD auf Tumorzellen, wie zum Beispiel die von P. Massi.(1)
Eine Wirkung scheint sehr wahrscheinlich, weitere Forschung diesbezüglich sind am Laufen. Derzeit kommen Cannabinoide bei Krebs in erster Linie gegen Schmerzen zum Einsatz und um die Nebenwirkungen einer Chemotherapie abzuschwächen.
Cannabisöl Anwendung bei Asthma
Bei Asthma können Cannabinoide entkrampfend auf die Atemwege wirken.
Chronische Schmerzen, Rheuma, Multiple Sklerose
Cannabinoide wirken positiv auf die Schmerzübertragung und werden schon seit Jahrtausenden diesbezüglich genutzt.
Glaukom (grüner Star) mit Cannabisöl behandeln
Eine Studie aus dem Jahr 2006 stellte fest, dass nach sublingualer Einnahme von Delta-9-THC der innere Augendruck für einige Stunden sinken kann.(2)
Ist Cannabisöl wirksam bei Depressionen?
Immer mehr Menschen leiden an Depressionen. Auch dabei kann Cannabisöl zur Anwendung kommen. Studien hierzu sind im Gange.
Anorexie und Cannabisöl
Cannabinoide können Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben und zum Beispiel die Ausschüttung appetitanregender Hormone steigern. Diese Erkenntnis kann bei Patienten mit Essstörung genutzt werden.
Ist Cannabisöl gut für deinen Hund?
Nein. Hunde können THC nicht in gleicher Weise verarbeiten wie der menschliche Körper. Vermeide daher Produkte mit einem THC Gehalt von über 0,2%. CBD hingegen scheint für Hunde weniger bedenklich zu sein und findet langsam einen Weg in die Tiermedizin.
Bei welchen Krankheiten ist CBD Öl sinnvoller?
Bei etlichen Erkrankungen ist THC gar nicht nötig und es lassen sich mit legalem CBD Öl gute Ergebnisse erzielen:
Epilepsie: Besonders bei Epilepsie im Kindesalter scheint CBD gut zu funktionieren. Eine große Humanstudie untersuchte den Einsatz von CBD beim Dravet-Syndrom, einer komplexen epileptischen Erkrankung.(3)
Es wurde ein deutlicher Rückgang der – meist medikamentenresistenten – Anfälle verzeichnet.
Übelkeit: Im Magen-Darm-Trakt befinden sich besonders viele Cannabinoid-Rezeptoren.
Bei Übelkeit und Erbrechen kann mit CBD oft eine Verbesserung für den Betroffenen erzielt werden.
AIDS: Die schweren Medikamente, die im Zuge einer AIDS Erkrankung oft nötig sind um das Immunsystem zu stabilisieren, führen in vielen Fällen zu Magenproblemen mit Übelkeit bis hin zum Erbrechen. CBD kann hier mitunter helfen.
Cannabisöl Einnahme – wie geht’s richtig?
Cannabisöl kannst du auf verschiedene Arten einnehmen. Je nach nachdem, wie du Cannabisöl einnimmst, verändern sich die Zeit bis zum Wirkungseintritt und die Wirkungsdauer.
Wird THC inhaliert, setzt die Wirkung nach wenigen Minuten ein und hält zwei bis drei Stunden an. Nimmst du THC über den Verdauungstrakt ein, so verzögert sich die Wirkung, hält aber bis zu 12 Stunden an.
Außerdem kann sich das fettlösliche THC in deinen Fettzellen festsetzen und noch monatelang weiterwirken.
Du kannst Cannabisöl…
sublingual anwenden
Die meisten Menschen verwenden Cannabisöl indem sie es unter die Zunge tropfen, kurz im Mund behalten und dann schlucken. So gelangen die Wirkstoffe über die Schleimhaut direkt in den Blutkreislauf, die Wirkung setzt nach 15 bis 30 Minuten ein.
im Verdampfer oder einer E-Zigarette rauchen
Hierbei wird das Cannabisöl erhitzt und du inhalierst die Dämpfe. Die Wirkung erfolgt sehr schnell – gehe es also langsam an und warte, wie dein Körper reagiert!
als Kapsel schlucken
Cannabisöl in Kapselform hat einerseits den Vorteil, dass du keine Dosierungsfehler machen kannst und andererseits, dass das Öl gut in der Kapsel “verpackt” ist und keinen Geschmack entwickelt.
Nachdem sich Kapseln im Magen erst langsam auflösen müssen, dauert es bis zu 90 Minuten bis die Wirkung eintritt. Sie hält aber auch länger an.
als Zäpfchen einführen
Wenn du aufgrund von Magenproblemen keine Kapseln schlucken möchtest, kannst du Cannabisöl auch als Zäpfchen nutzen und vaginal oder rektal einführen.
Bei dieser Anwendungsform erfolgt die Aufnahme der Wirkstoffe über die Schleimhaut und ohne den “Umweg” über Magen und Leber. Achte auf gute Hygiene durch gründliches Händewaschen vor und nach der Anwendung!
verwende Cannabisöl beim Kochen und Backen
Haschkuchen und Haschkekse sind wohl die bekanntesten Erscheinungsformen von Cannabisöl in der Küche. Allerdings ist Hitze für das Öl gar nicht gut – besser du verwendest es in Dressings, Saucen, Smoothies oder direkt auf das Essen geträufelt!
Dosierung von Cannabisöl, das ist zu beachten!
Wie bei allen Cannabis Produkten solltest du auch bei Cannabisöl langsam herausfinden, welche Dosis passend ist. Je nach THC Gehalt, Körpergewicht und Symptomen fällt die Dosierung unterschiedlich aus.
Da Cannabisöl ohnehin verschreibungspflichtig ist und es mit Medikamenten zu Wechselwirkungen kommen kann, besprich auch die Dosierung am besten mit deinem Arzt!
Welche Kriterien gibt es für gutes Cannabisöl?
Worauf solltest du achten, wenn du Cannabisöl kaufst? Gute Qualität ist nicht immer leicht zu erkennen. Drei wichtige Punkte für ein hochwertiges Endprodukt sind:
- die Qualität des Ausgangsmaterials: Aus sauberen, hochwertigen Cannabisblüten von gesunden Pflanzen entsteht das beste Cannabisöl.
- die Extraktionsmethode: nur so bleibt das chemische Profil der jeweiligen Sorte erhalten!
- die Nachbereitung: z.B die Isolierung spezifischer Cannabinoide, Destillation oder Lagerung
Wie wird Cannabisöl hergestellt?
Cannabisöl wird industriell per Dampfdestillation aus Cannabis Sativa gewonnen. Dieser Vorgang ist sehr langwierig und aufwendig, weil viele Parameter zu beachten sind. Das macht das Endprodukt schließlich recht teuer.
Wenn du Cannabisöl selbst herstellen möchtest, kannst du das zum Beispiel mit den Überresten aus deinem Vaporisierer machen. Dazu benötigst du 1 Liter Bio Speiseöl (Olivenöl, Hanföl,…) und mindestens 15g vaporisiertes Gras und los geht’s:
- Speiseöl in einem großen Kochtopf erhitzen (nicht über 100 Grad!), immer wieder umrühren
- fein gemahlenes, vaporisiertes Gras untermischen und 1 bis 4 Stunden lang köcheln lassen
- Öl langsam abkühlen lassen
- Öl in ein Einmachglas abfüllen und dabei durch ein Tuch filtern
>> Neugirig geworden? Dann schau dir unsere auführliche Anleitung zum Cannabisöl selbst herstellen an!
Cannabis Öl Legalität
Die gesetzlichen Regelungen für THC und Cannabidiol (CBD) sind von Land zu Land verschieden. In den allermeisten Ländern ist THC und somit auch Cannabisöl illegal bzw. es gilt als Suchtmittel (wenn der THC-Gehalt über 0,2% liegt).
Ausnahmen gibt es, wenn es dir ein Arzt verschrieben und die Krankenkasse bewilligt hat. Die nicht psychoaktiven CBD Produkte hingegen (THC-Gehalt kleiner als 0,2%) sind in vielen Ländern mittlerweile frei verkäuflich.
Fazit
THC haltiges Cannabisöl ist nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich. Es kommt bei schweren Erkrankungen wie Krebs zum Einsatz, um Schmerzen zu lindern und Nebenwirkungen herkömmlicher Medikamente zu verringern. Oft ist CBD Öl eine legale Alternative.
Vorteile ? | Nachteile ❗ |
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erfolgversprechende Begleittherapie bei schweren Erkrankungen | psychoaktive Wirkung |
oft weniger starke Nebenwirkungen als Medikamente | ohne Verschreibung illegal |
Quellen